Mit Anna in Saigon Ch. 01

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Vor nicht allzu langer Zeit hatte meine ehemalige Lieblingsschülerin Anna, die eigentlich Lam hieß, ein Foto eines Gemäldes von Monet auf Facebook gepostet und einen hübschen Text angefügt. Ja, mit Anna durch die schönsten Museen Europas zu schlendern war so ziemlich die berückendste Vorstellung, die ich vom Leben entwickeln konnte.

Auch, da Europa gerade im Umbruch war und man mittlerweile wohl wirklich Schlimmstes befürchten musste, fand ich den Gedanken, mit ihr immerhin einmal durch das Ho Chi Minh City Museum of Fine Arts zu bummeln, immer noch traumhaft. Anna lebte und arbeitete in Saigon, wie man die größte Stadt Vietnams auch oft nannte.

Ich befand mich wiederum mit meiner Frau und unserem Sohn 900 Kilometer nördlich, im Zentrum Vietnams, wo Anna zur Schule gegangen, unsere private Englischschule besucht hatte und wo auch ihr Elternhaus war. Sie hatte eine Zwillingsschwester, Nhung, die ganz anders als sie aussah und auch kräftiger, aber wohl nicht ganz vertrauenswürdig war.

Natürlich war es absurd, mir ernsthaft auszumalen, mit Anna durch Europa zu reisen: Ich war, wie gesagt, verheiratet, hier in Vietnam, und der 50 näher als der 40, während sie erst zarte 21 war. Einundzwanzigeinhalb. Und doch wussten wir voneinander, dass wir uns, nun ja, liebten: wie eben Lieblingsschülerin und --lehrer. Wohl sogar noch ein wenig mehr.

Wir beiden hatten uns hier, in ihrer Heimatstadt, ab und zu mal wiedergetroffen, seit sie vor vier Jahren nach Saigon an die Uni abgedampft war. Dabei war allerdings immer Chinh, ein ehemaliger Mitschüler von ihr, dessen Eltern mit ihren befreundet waren, mit von der Partie gewesen. Nun, so jung wie Anna war, war das wohl wirklich nicht anders gegangen.

Anna hatte meinen Vorschlag, uns zumindest vorzustellen, wie es wäre, gemeinsam nach Paris zu pilgern, unter ihrem Monet-Foto auf Facebook auch wohlwollend kommentiert und bestätigt, dass auch sie die Vorstellung wunderschön und aufregend fand.

Und ja, die Geschichte mit dem Museum der Bildenden Künste in Saigon ließe sich ja, obwohl die sicher keinen Monet hatten, durchaus umsetzten, wenn ich wieder einmal in Saigon weilte. Was allerdings recht selten vorkam: Mein Reisepass war noch bis Oktober 2027 gültig, und wir hatten als Familie auch alle Papiere zusammen, die wir brauchten.

Ich hatte somit zunächst keine Ausrede, mich auf das Konsulat in Ho-Chi-Minh-Stadt zu begeben. Oder? Nun, der Zufall kam mir irgendwann zu Hilfe: in Form eines Workshops, die neue Lehrbuch-Serie betreffend, die wir an der kleinen Privatschule für Englisch, an der ich arbeitete, für Schüler der Sekundarstufe einführen wollten.

Da ich derzeit der einzige Lehrer war, den das betraf, kamen meine Chefin und ich überein, dass wir uns meine Reisekosten teilen könnten, anstatt zu warten, bis die Tante vom Verlag mal wieder nach Da Nang käme. Der Kurs ging von Mittwoch bis Freitag, und so buchte ich Tickets von Dienstag bis Samstag, da Anna ohnehin am Samstagabend arbeiten musste.

Sie machte irgendwas für eine Werbeagentur, die mit Zalo, einer vietnamesischen Social-Media-Plattform, kooperierte. Sie hatte auch noch einen Job von Montag bis Freitag, wobei sie dort nur zwei Stunden am Morgen und nochmal drei am Nachmittag anwesend sein musste, wie es klang.

Wohingegen der Abend-Job für Zalo sie wohl sechs Tage die Woche forderte. Anna konnte mich somit nicht vom Flughafen abholen, sagte mir aber, dass wir uns am Dienstagabend gegen acht Uhr kurz sehen könnten, um gemeinsam Pläne für die Woche zu schmieden. Ja, das würde das erste Mal sein, dass wir beiden allein wären und miteinander ausgingen.

Hier, in unserer Kleinstadt, war ja stets Chinh als Anstandswauwau dabei gewesen, wie gesagt, wobei die beiden sich schon sehr lange kannten und auch gut verstanden. Auch ich mochte Chinh, der sehr ansehnlich und ebenfalls lange Zeit einer meiner Schüler gewesen war. Ich hatte mich mit ihm auch schon ohne Anna getroffen; nur eben nicht sie ohne ihn.

Soweit ich mich erinnern konnte, hatte Anna früher, als sie 18 oder 19 gewesen war, ihre Eltern angelogen und ihnen gesagt, dass sie abends mit Chinh Kaffeetrinken gehen würde, während er sie letztlich in die Bar gebracht hatte, wo ich schon aufgeregt rauchend auf die beiden wartete. Er ahnte sicher, wie es um Anna und mich bestellt war.

Ja, Annas Mutter war recht streng und hatte auch jedes Mal gegen zehn angerufen, wo Anna denn bliebe. Einmal sogar auch ihre Oma, die mit im selben Haus wohnte. Vielleicht würde das auch diesmal wieder passieren, aber immerhin waren 900 Kilometer zwischen der Familie, und Anna hatte ja auch eine lange Mittagspause, von um elf bis halb drei.

Und über Nacht würde sie ja sicher eh nicht in meinem Hotel bleiben können oder wollen, oder? Natürlich hatte ich mir schon hunderte Male ausgemalt, wie das denn wäre. Auch jetzt wieder, während ich in dem neuen bescheidenen Terminal unseres Provinzflughafens saß und auf den Abflug wartete.

Immerhin gab es dort mittlerweile nettes Essen zu sehr vernünftigen Preisen, so dass ich mir angenehm die Zeit vertreiben konnte. Anna hatte mir auch schon wieder geschrieben, dass ich sie heute Abend gegen acht an der nächsten Ecke von ihrem Büro abholen sollte. Natürlich wollte sie nicht, dass ich direkt vor dem Gebäude wartete und alle mich sahen.

Weil sie dann wohl am nächsten Morgen sich den Fragen ihrer Kolleginnen stellen müsste. Das Einchecken ging ohne Probleme, genau wie der Flug selbst. Da ich am Gang saß, vertrieb ich mir die Zeit mit Erinnerungen an Anna: wie sie oft mit ihren gespreizten, ultra-schlanken Beinen unter ihrem straffen, sportlichen Kleid erregt gewippt hatte.

Zum Beispiel. Und wie sie immer versucht gewesen war, mich länger anzuschauen, als das gemeinhin üblich war. Anna war auch oft leicht ungehalten gewesen, wenn meine Frau im Klassenzimmer auftauchte. Ich konnte mir dennoch nicht wirklich vorstellen, dass Anna sich auf Sex mit mir einlassen würde. Und machte es natürlich doch. Ohne Unterlass.

Anna war vielleicht sogar noch Jungfrau, wie es Mädchen der oberen Mittelschicht noch immer als ihre Pflicht erachteten. Wobei sich in der vietnamesischen Gesellschaft und Kultur gerade tektonische Verschiebungen vollzogen, die durch den Einfluss der Sozialen Medien wohl nur unzureichend zu erklären waren.

Ich hatte selbstverständlich auch noch nicht vergessen, dass ich verheiratet war, wobei meine Frau und ich schon ewig keinen Sex mehr hatten: Wir lebten zusammen wie Freunde, was nicht die schlechteste Variante war. Auch sie war, obwohl sie definitiv nicht der oberen Mittelschicht angehörte, bis zur Hochzeit Jungfrau geblieben.

Naja, fast. Nach unserer Verlobung war Petting im Park plötzlich okay gewesen, und sie hatte mich auch manchmal am Vormittag in dem Hotel besucht, in dem ich damals wohnte und das nur 150 Meter von dem Restaurant entfernt war, wo sie arbeitete und wo wir uns auch kennengelernt hatten.

Nachdem unser Sohn geboren war, schlief er mit uns im Bett, bis das mir so viel Schlaf raubte, dass wir uns entschlossen, die Nacht besser in getrennten Zimmern zu verbringen. Meine Frau ging auch gern schon gegen halb neun ins Bett, während ich damals bis kurz vor neun abends arbeitete und entsprechend später schlafen wollte. Und auch nur konnte.

Dann war Covid gekommen, und unser Söhnchen war die ganze Zeit zu Hause gewesen. Einmal, als er schlief, hatten wir geschlechtlichen Freuden frönen wollen -- bis er in der Tür meines Schlafzimmers gestanden und bitterlich zu weinen begonnen hatte. Was zumindest mir fast das Herz gebrochen hatte. Temporär.

Das Flugzeug war mittlerweile gelandet, und wir bestiegen nun den Bus, der auf dem Rollfeld auf uns unwichtige Provinzpassagiere wartete. Da ich nur Handgepäck bei mir trug, war ich schnell aus dem furchtbar dicht mit Menschen und Koffern bepackten Flughafen raus, entschied mich aber, an den winkenden Taxi-Chauffeuren vorbeizudefilieren.

Um den Stadtbus zu nehmen, der nur 25 Cent kostete und nahe an dem Apartmenthotel hielt, das ich mir im Internet ausgesucht hatte. Natürlich hoffte ich, dass Anna wenigstens mal mit zu mir hochkommen würde -- und wäre es auch nur kurz, am Nachmittag. Davon zu träumen, einmal die ganze Nacht mit ihr zu verbringen, traute ich mich fast nicht.

Da es für unverheiratete Pärchen illegal war, gemeinsam in einem Hotelzimmer zu verweilen oder gar zu nächtigen, waren manche Hotels streng und verlangten nach dem Ausweis. Ich lebte allerdings in der Hoffnung, dass das in dem Apartmenthotel anders wäre, hatte aber vorher nicht dreist direkt fragen wollen.

Anna und ich hatten ja auch noch gar nicht darüber gesprochen, wie weit wir die Grenzen unserer Freundschaft während der Paar Tage nach hinten oder oben verschieben wollten. So etwas ging ja nicht über elektronische Kommunikationskanäle.

Die Concierge-Dame war schon etwas älter, aber durchaus charmant und sah auch nicht so aus, als ob sie Anna mittags um eins den Zugang zum Fahrstuhl verweigern würde. Falls ja, konnte vielleicht noch ein 200.000-Dong-Schein nachhelfen. Was knapp acht Euro waren. Damit kam man hier in Vietnam locker über den Tag.

Das Zimmer war auch hübsch, wobei ich lieber eines mit dem Balkon nach Süden gehabt hätte, um auf die Innenstadt blicken zu können. Andererseits hatte die Nordseite den Vorteil, dass ich wohl mit offener Balkontür würde schlafen können, da die Sonne nicht hereinscheinen würde.

An sich war das Zimmer aber nicht schlecht, wie gesagt: es hatte neben dem Doppelbett sogar noch ein einzelnes. Und alles war hell, einladend, ästhetisch ansprechend und modern, ohne kühl zu wirken. Außer der Klimaanlage, die nun erstmal ordentlich blies.

Da ich bis um acht nichts weiter vorhatte, duschte ich kurz, nachdem ich noch schnell Anna sowie meiner Frau eine Nachricht geschrieben hatte. Ich rauchte eine auf dem Balkon und machte dann ein Nickerchen. Als ich aufwachte, hatte die Zarte noch nicht geantwortet, aber sie war ja eh am Arbeiten. Und so machte ich mich auf den Weg in die Innenstadt.

Natürlich war hier alles zwei- oder gar dreimal so teuer als anderswo, und ich wollte ja auch nachher mit Anna noch Essen gehen. Andererseits war das noch fast drei Stunden hin, und so setzte ich mich dann doch in ein Indisches Restaurant, wo ich vor Jahren schon mal mit meiner Mutter gewesen war. Später auch noch mit einer ehemaligen Schülerin von mir.

So ultra-schlank, wie Anna war, wirkte sie dennoch nicht hager oder mager. Oder gar verhärmt. Viele junge Vietnamesinnen hatten einfach die entsprechenden Gene. Vielleicht war sie im Leib ihrer ja auch nicht gerade riesigen Mutter etwas zu kurz gekommen. Soweit ich mich erinnern konnte, aß Anna ordentlich und versuchte nicht explizit, schlank zu sein.

Natürlich hätte ich sie gern hier am Tisch gehabt, aber ich würde sie ja über die nächsten paar Tage mehrmals zu Gesicht bekommen. Hoffentlich. Vielleicht hatte Anna mittlerweile aber auch einen Freund. Das wäre eigentlich normal, so schön wie sie war. Obwohl die Elfe sich sicher mit der Hochzeit und dem Kinderkriegen noch ein paar Jahre Zeit lassen wollte.

Wobei in ihrem zarten Körper wiederum kaum Platz für ein Baby war. Naja, vielleicht würde sie sich ja noch etwas entwickeln, über die nächsten paar Jahre, hatte ich gerade gedacht, als der Kellner mir die gemischten Vorspeisen brachte, mit denen ich mich bescheiden wollte. Allerdings war der Teller fast größer, als es ein Hauptgericht gewesen wäre.

Drüben, zwei Tische weiter, saß eine recht schlanke junge Frau; mit ihrer Mutter, wie es aussah. Erstere erinnerte mich entfernt an Anna, da auch sie rot-gefärbtes, schulterlanges Haar hatte und ein Kleid trug. Ich hatte es schon immer gemocht, dass Vietnamesinnen oft Kleider trugen. Nicht nur erwachsene, ältere Frauen, sondern auch Mädchen.

Das Essen war nicht schlecht, aber auch nicht großartig. Mit Anna würde ich vielleicht mal zu dem anderen Inder gehen, den ich noch kannte. Falls es den noch gab. Ich bestellte mir ein zweites Bier und rauchte zwischendurch eine, was Gott sei Dank in Vietnam fast überall ging. Mir fiel auf, wie mein Herz höher schlug, und ich blickte auf die Uhr an der Wand.

Ich beschloss zu bezahlen, obwohl mir noch mehr als eine Stunde blieb. Aber ich wollte lieber laufen, als mir ein Taxi zu nehmen. Nicht, weil ich geizig war, aber der Fahrer wäre sich wohl veralbert vorgekommen: bis zu Annas Büro waren es nicht mal zwei Kilometer. Und das Wetter war auch angenehm. Tropisch warm, klar, aber nicht heiß oder schwül.

Annas Büro war in der Nähe des Kriegsmuseums, wo ich mir, obwohl es bereits dunkel war, wieder die erbeuteten Panzer und Hubschrauber besah, die draußen auf dem Freigelände standen. Auf dem Weg war ich auch am Präsidentenpalast vorbeigekommen und hatte mir durch den Zaun dort ebenfalls die beiden Jagdflugzeuge und Panzer besehen.

Ich kaufte mir ein Eis; auch, damit Anna nicht den Zigarettenrauch in meinem Atem riechen musste, und mir fiel auf, dass ich so aufgeregt war wie ein Teenager vor oder zu seinem ersten Date. Obwohl Anna und ich heute Abend ja gar kein richtiges Date hatten. Vielleicht morgen. Oder übermorgen. Im Museum für Bildende Künste.

Dieses Jahr hatte ich Anna zu Tet, dem traditionellen Neujahrsfest im Februar, nur recht kurz gesehen. Nicht mal für eine Stunde. Aber mit Chinh, natürlich. Der lebte auch in Saigon. Würde Anna ihn über die nächsten paar Tage mal anschleppen? In der Hoffnung, mich angenehm zu überraschen? Oder würde sie gar mal ihre Schwester mitbringen?

Nee, die sicher nicht, denn ich kannte sie nur flüchtig, und Anna vertraute ihr auch nicht wirklich, weil Nhung, wie gesagt, eine Petze war. Die würde ihrer -- auch: Annas -- Mutter brühwarm berichten, dass Anna sich diese Woche mehrmals mit ihrem verheirateten ehemaligen Englischlehrer trifft. Mehr oder weniger im Geheimen.

Hatten die eigentlich einen Monet im Ho Chi Minh City Museum of Fine Arts? Oder andere Impressionisten? Nun, wir würden es herausfinden. Leicht nervös, wie ich war, rauchte ich nun doch noch eine, als ich an der Ecke mit dem riesigen mango-gelben Telefongeschäft, an der ich auf Anna warten sollte, angekommen war.

Anna wusste ja, dass ich rauchte. Und wir würden uns wohl eh kaum küssen; hier, an dem belebten Ort. Oder überhaupt. Man machte das in Vietnam nicht auf der Straße. Auch nicht, wenn man verheiratet war. Dann erst recht nicht.

Nicht weit von hier war das Hotel, wo ich damals, vor mehr als zehn Jahren, abstieg, als ich das allererste Mal in Vietnam war. Dort waren nur die ersten vier von insgesamt acht Stockwerken fertiggestellt gewesen, was selbst ein Jahr später, als ich mich hier in Saigon mit meiner Mutter getroffen hatte, noch der Fall gewesen war.

Viel mehr Autos gab es aber mittlerweile; genau wie in unserer Kleinstadt. Vietnam hatte zwar eine Luxussteuer, die auch ziemlich heftig war, aber allein dadurch konnte man die Entwicklung nicht aufhalten. Was man sicher auch gar nicht ernsthaft wollte. Natürlich waren die Straßen aber ordentlich verstopft, wie sich denken lässt.

Aber nicht so wie in Manila oder Jakarta. Noch nicht. Da Anna immer noch auf sich warten ließ, steckte ich mir noch eine Kippe an. Ich blickte auf mein Telefon; es war zehn nach acht. Doch dann sah ich sie langsam durch den Pulk an Menschen auf mich zukommen; im roten Polohemd ihrer Firma und Jeans sowie leichten, blauen Segeltuch-Turnschuhen.

Wir lächelten uns an und umarmten uns ganz kurz, wobei ich meine Nase in ihr Haar oben drückte. Anna war ungefähr einen Kopf kleiner als ich; wie so ziemlich alle Vietnamesinnen. Wobei manche, wie meine Frau, noch ein ganzes Stück kleiner waren; nicht mal 1,45.

Das braune Lederband ihrer Handtasche drückte auf ihre kleine Brust, bis sie es richtete und vorschlug, doch in ein schickes, neues Restaurant in einer Seitenstraße zu gehen. Als wir abbogen, fragte ich sie, wo sie ungefähr wohnte:

„Nicht weit weg. Ich kann nachher heim laufen," sagte sie mir.

„Ich bring' dich noch," offerierte ich gleich eilfertig.

Da Anna wusste, dass ich vier Tage in der Stadt war, würde sie sich ja heute ganz gewiss noch nicht auf eine Nacht mit mir im Hotel einlassen. Wenn überhaupt. Nachdem wir uns gesetzt hatten, blickten wir gemeinsam auf die kleine laminierte Speisekarte, wobei ich natürlich zugab, dass ich erst vor knapp zwei Stunden gegessen hatte.

„Ja, morgen können wir ja zusammen essen," schlug sie vor.

Ich mochte, dass sie mir keinen Vorwurf machte, dass ich nicht mit dem Essen gewartet hatte. Es war allerdings schwierig, sie in Ruhe zu bewundern, da wir nebeneinander saßen; der Laden war recht voll. Immerhin berührten sich somit unsere Oberschenkel, und zumindest ich glaubte zu spüren, dass Energie zwischen uns beiden hin- und herfloss.

Schlank wie sie war, hatte Anna auch gar nicht viel bestellt, lud mich aber ein, doch davon zu probieren. Wir tranken dazu kalten Tee, der aber eine Mischung aus verschiedenen Sorten sein musste und auch interessant, nach vielerlei Gewürzen schmeckte. Sie schien guter Dinge, war aber nach dem langen Tag müde, wofür sie sich nun entschuldigte:

„Ach, das ist doch normal," tröstete ich sie, wobei mir auffiel, dass sie vorhin doch noch schnell Lippenstift aufgetragen hatte: „Du siehst trotzdem schön aus. Wie immer."

Sie lächelte kurz und nickte, nahm sich aber dann gleich noch ein's von den Sushi-Teilchen, und ich sah mich nochmal in dem Laden um. Ja, vor zehn Jahren hatte es kaum solche hippen Läden wie diesen hier gegeben, aber das ganze Land befand sich ja schon lange ordentlich im wirtschaftlichen Aufschwung.

Mir fiel wieder auf, dass Annas Ohren relativ groß waren, aber selbstverständlich sagte ich nichts. Sie war ja ohnehin perfekt. Was ich ihr wohl diese Woche irgendwann auch nochmal sagen würde. Aber nicht jetzt. Was sollte sie darauf auch entgegnen?! Und wie könnte ich mich danach noch steigern?!

Nicht nur an ihrem Ohr, sondern auch an ihrem Zeigefinger trug sie einen neuen Ring, der mich sicher beim Tippen gestört hätte. Aber vielleicht legte sie den Schmuck beim Arbeiten auch auf den Schreibtisch. Anna war mittlerweile mit dem Essen fertig, doch natürlich wollten wir noch ein wenig verweilen und in Ruhe unseren Tee austrinken.

„Was machst Du nochmal genau, bei deinem Job unter der Woche?" war ich neugierig.

Von der Stelle bei Zalo am Abend hatte sie mir im Februar ausführlich erzählt.

„Import-Export-Liaison: Wir bringen Firmen zusammen, die sich wegen des Steuersystems nicht wirklich in Vietnam niederlassen wollen."

„Weil das zuviel Aufwand, zuviel Papierkram wäre?" hakte ich nach, und Anna nickte ein paarmal, bevor sie nach ihrem Becher griff und ihn leerte.

Da hatte sie wirklich in ein, zwei Sätzen alles zusammengefasst. Ich hätte sie nun noch fragen können, ob sie viel auf Englisch telefonierte, aber irgendwie war das in dem Moment nicht weiter wichtig. Weil aber schon wieder fünf junge Leute in der Tür standen und nach einem Tisch Ausschau hielten, standen wir auf und gingen zum Tresen, um zu bezahlen.

„Du willst sicherlich jetzt nach Hause, oder?" fragte ich sie draußen kurz, obwohl ich mir ihre Antwort schon denken konnte.

Mir war es dabei auch gar nicht um mein Hotel, sondern eher um eine Bar gegangen, aber ich kannte mich hier in der Ecke ohnehin nicht besonders gut aus. Anna nickte auch nur und berührte ganz kurz meinen Unterarm, um mich zum Gehen zu bewegen.

„Kommen Sie noch mit, bis zur nächsten Ecke?" hatte sie mich dabei, wohl eher rhetorisch, gefragt.

Und so schlenderten wir in Richtung ihrer Wohnung, die sie sicher nach wie vor mit ihrer Zwillingsschwester und einer gemeinsamen Freundin teilte, wie sie mir in der Vergangenheit mehrmals berichtet hatte.

„Wir verabschieden uns aber besser nicht direkt vorm Haus. Da könnte uns jemand zusammen sehen. Meine Schwester weiß nicht, dass Sie hier sind. Aber die kennt Sie ja," lächelte zu mir hoch.


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Ja, Anna hatte auch ein perfektes Gebiss. Und einen wunderschönen Mund, den ich diese Woche unbedingt auch einmal küssen wollte. Ich versuchte, den Namen ihrer Firma, der auf ihre linke Brust gestickt war, auszumachen, aber dazu war es hier in der Seitenstraße zu dunkel. Ich wollte ihr aber auch nicht zu auffällig auf den jungen Busen starren.

Wäre ich nur diese eine Nacht in Saigon gewesen: Hätte ich sie nun gefragt, ob sie mit zu mir ins Hotel kommen würde? Oder hätte sie von sich aus gesagt, dass sie das wollte? Nun, da wir beide wussten, dass wir glücklicherweise mehr Zeit hatten, beließen wir es bei einer weiteren kurzen Umarmung, wobei ich diesmal meine Lippen oben auf ihr Haupt drückte.

Sanft. Kaum merkbar. Sensibel wie Anna war, hatte sie es sicher dennoch bemerkt. Was ja auch meine Absicht gewesen war. Wir kamen überein, uns am nächsten Morgen gegen elf zu schreiben und dann gemeinsam Mittagessen zu gehen. Vielleicht. Mein Seminar ging nur bis halb elf.

„Ich weiß nicht, ob morgen das Museum auf hat. Am Donnerstag wäre vielleicht besser. Morgen muss ich auch dummerweise ein bisschen mehr arbeiten als sonst," fasste Anna die nächsten Pläne zusammen.

„Ja, klar, ich muss ja auch zu meinem Kurs. Am Vormittag und dann halb vier noch einmal," erinnerte ich sie.

Als ich schon drei, vier Meter rückwärts gelaufen war, sie aber noch dort stand, wo wir uns gerade kurz umarmt hatten, rief ich ihr noch Chuc Lam ngu ngon zu, was Schlaf schön! bedeutete. Anna lachte und winkte, bevor sie sich umdrehte und beschwingt mit federnden Schritten die letzten zwanzig Meter zu ihrem Haus lief.

Ich wartete noch ein paar Sekunden, dabei noch ein paar Meter rückwärts laufend, um sicher zu gehen, dass ihr nichts passierte, und sah dann zu, wie sie in den Eingang einbog. Anna hatte sich nicht noch einmal umgedreht, aber ich verscheuchte den Gedanken, mir nun schon wieder zu überlegen, was wohl durch ihren schönen Kopf gehen mochte.

Ich lief zurück in die Richtung meines Hotels und kehrte noch kurz in eine kleine Kneipe ein, die aber nur Flaschenbier hatte. Ich rauchte ein wenig und schrieb meiner Frau noch eine Nachricht, widerstand aber im Großen und Ganzen der Versuchung, mir die nächsten Tage detailliert auszumalen.

Zurück im Hotel duschte ich, doch begab mich relativ schnell zu Bett; der Kurs am nächsten Morgen fing bereits um halb acht an, so dass ich um sechs aufstehen musste. Ich schrieb noch einmal meiner Frau zurück und erwähnte, dass ich mich mit einer ehemaligen Schülerin zum Abendessen getroffen hätte. Was ja auch stimmte. Naja, fast.

Meine Frau kannte etliche meiner ehemaligen Schüler; darunter auch Anna, wobei sie sich an sie wohl nicht wirklich erinnern konnte, da sie sie nur selten getroffen hatte. Da waren ja jedes Mal noch andere dabei gewesen. Als auch Anna noch mir einmal eine gute Nacht wünschte, schrieb ich ihr natürlich zurück, knipste aber dann schnell das Licht aus.

Da ich mir unsere Begegnung nicht mit einem Berg an irren, verwegenen Fantasien verstellen wollte, lenkte ich mich ab und stromerte noch ein wenig durch Twitter, dachte nochmal an Anna vorhin, döste aber dann doch relativ schnell weg -- wie oft an Tagen, an denen ich weit gereist war.

Am nächsten Morgen rasierte ich mich schnell und suchte mir dann einen Laden, der Spiegeleier mit Banh mi -- Baguette -- anbot. Das Ganze kam immer in einer gusseisernen Pfanne, die aus irgendeinem Grund zumeist die Form einer Kuh hatte; wohl, weil unter den Eiern noch eine dünne gebratene Fleischscheibe lag, sowie Gurken und Tomatenscheiben.

Das Ganze zischte und brodelte stets noch, wenn man es serviert bekam, aber ich drehte sicherheitshalber die Eier noch einmal um, bevor ich das Baguette längs aufschnitt und alles ordentlich reinpackte, nachdem ich die Krume innen nach unten und oben festgedrückt und mit Sojasoße besprenkelt hatte.

Zu meinem Seminar konnte ich ebenfalls laufen; das große Bürogebäude war auch nur einen anderthalben Kilometer oder so entfernt. In dem Raum saßen vielleicht 22 oder 25 Leute, zumeist mittleren Alters; zur Hälfte Vietnamesen und zur Hälfte Ausländer. Wobei die Frauen in der Mehrheit waren.

Fast alle hatten einen Laptop vor sich, aber, da ich schon gewusst hatte, dass meine Seele und mein Verstand zumeist mit Anna beschäftigt sein würden, hatte ich meinen Computer gleich zu Hause gelassen. Man hatte ohnehin für jeden Seminarteilnehmer auch einen Satz Kopien vorbereitet, den wir am Freitag dann auch mit nach Hause nehmen konnten.

Der Kurs begann genauso unspannend, wie ich mir das vorgestellt hatte. Witzigerweise ging die Dame aber schnell zum zusätzlichen Material über, das auf der Webseite des Verlags abrufbar war, wobei ich das wohl auch so gefunden hätte. Aber klar: Es gab extra Videos und jede Menge Übungsblätter, was sicher irgendwann hilfreich sein würde.

Ich will den Kurs auch gar nicht schlecht reden. Die Dame sprach sehr flüssig, wenn auch mit einem ziemlich starken Akzent. Ich blickte ab und zu mal in die Runde und blätterte in den Seiten, die man uns ausgehändigt hatte. Ich wollte nicht unhöflich sein und mein Telefon herauskramen; schon, weil ich das Passwort für das Wi-Fi gar nicht hatte.

Irgendwann gab es eine Pause, in der ich mit zwei älteren Schwedinnen schnackte, die mich witzigerweise fragten, ob wir am Abend nicht etwas gemeinsam unternehmen wollten. Natürlich lehnte ich höflich dankend ab und vertröstete sie auf den nächsten Tag -- wobei ich schon wusste, dass auch das nichts werden würde.

Gegen halb elf war unser Kurs für den Vormittag vorbei, wobei es eine Planänderung gab: Morgen, am Donnerstag, würden wir uns erst am Nachmittag treffen, dafür aber bereits um drei. Sollte ich gleich anmelden, dass ich bereits Pläne hätte? Nun, Anna und ich konnten ja auch noch am Freitag ins Museum gehen, quasi als Höhepunkt meines Besuchs.

Oder? Als ich wieder auf die Straße getreten war, entschied ich mich, erstmal noch einen Kaffee trinken zu gehen; auch, weil es in jedem Café in Vietnam problemlos gutes Wi-Fi gab. Die junge Kellnerin war auch recht ansehnlich und gesprächig; als sie endlich wieder verschwunden war, fragte ich Anna, was der Plan für den Tag war.

Ich steckte mir eine Kippe an und rauchte genüsslich, als der Kaffee kam, und las dann, was Anna geschrieben hatte. Sie wollte nach ihrem Vormittag im Büro zunächst nach Hause, ein Nickerchen machen, duschen und sich umziehen, schlug dann aber vor, das gemeinsame Essen auf den Abend zu verschieben, da wir ja beide zeitig aufgestanden waren.

Nun, das war mir nicht unrecht, weil auch ich -- wie die allermeisten Vietnamesen -- heute mal ein Mittagsschläfchen halten wollte. Am liebsten natürlich mit Anna zusammen, wobei wir dann nicht zur Ruhe kommen würden. Witzigerweise fragte die Nymphe mich aber, wo genau mein Hotel wäre; sie würde mich zwischen halb und um zwei dann dort abholen:

Damit Sie nicht irgendwo allein rumsitzen und auf mich warten müssen, hatte sie noch hinzugefügt. Mit einem Zwinker-Smiley. Zweien, sogar. Na, gut. Um drei müsste sie dann wieder arbeiten, und dann nochmal für Zalo bis um acht oder gar halb neun. Nun, immerhin würden wir uns wohl heute gleich zweimal sehen.

Ich schlenderte also wieder zurück ins Hotel, wo mir heute eine andere, jüngere Dame die Chipkarte übergab. Auch sie schien wirklich nett und musterte mich kaum verhohlen; so, als ob sie mit dem Gedanken spielte, mich nachher oben besuchen zu kommen, wenn ihre Schicht vorbeiwäre.

Ja, Europäer mittleren Alters waren bei Vietnamesinnen sehr beliebt; ich hatte noch nie so viel Aufmerksamkeit von Frauen erfahren wie hier in Südostasien. Derartig mit neuem Schwung versehen, fuhr ich gutgelaunt nach oben, wo ich kurz duschte und mich dann für ein Mittagsschläfchen hinpackte.

Als ich wieder aufwachte, hatte sich der Himmel zugezogen, wobei es nicht unmittelbar nach Regen aussah. Ich zog mich an und ging auf den Balkon, eine rauchen, aber dann klopfte es plötzlich an der Tür. Oh, war das die junge Dame vom Concierge-Tresen unten?

Nein, es war meine geliebte Anna. Sie lächelte leicht verlegen, als sie an mir vorbei ins Zimmer trat, wo sie ihren Rucksack abstellte und sich auf das Fußende des Einzelbett setzte:

„Ist das okay?" fragte sie mich, doch ich war immer noch leicht schlaftrunken und perplex.

Ich wusste gleich gar nicht, was sie meinte:

„Dass du hochgekommen bist? Na, klar. Immer."

„Nein, dass ich mit meinen Jeans auf dem Bett sitze. Meine Mutter hat mir beigebracht, dass man sich nicht mit ‚Straßensachen' aufs Bett setzt," lachte sie, die Anführungszeichen mit beiden Zeigefingerkuppen in die Luft malend.

„Ach so. Ach, wieso denn nicht?! Da ist doch eh 'ne Tagesdecke drauf. Du willst ja sicher auch nicht deine Jeans jetzt ausziehen," versuchte ich mich an einem leicht anzüglichen Witz, bevor ich nachhakte: „Wir gehen doch eh gleich los, oder?"

Anna zuckte mit den Schultern, stand aber dann auf, um auf den Balkon zu gehen. War sie hochgekommen, damit wir uns endlich mal küssen konnten? Oder vielleicht sogar noch mehr? Ich ging ihr hinterher und war versucht, mich hinter sie zu stellen und meine Hände auf ihre zarten, schmalen Hüften zu legen. Doch da drehte sie sich wieder um und sagte:

„Die Frau unten hat gesagt, ich soll einfach hochgehen."

Symbolisch perfekt hörten wir dazu entferntes Donnergrollen und traten wieder ins Zimmer, wo ich mich diesmal auf dieselbe Stelle am Fußende des Einzelbettes pflanzte, wo Anna gerade gesessen hatte. Sie sah sich kurz um, trat aber dann zwischen meine Knie.

Zögernd langte ich nach ihren Handgelenken und zog sie noch zehn Zentimeter näher, wobei mir auffiel, dass sie ein bisschen blass aussah, was ich ihr auch sagte. Bevor sie antwortete, ließ sie sich erstmal auf meinem linken Oberschenkel nieder. Mein Herz pochte in meinem Hals, als sie sagte:

„Das Zimmer ist hübsch."

„Ja, mir gefällt's auch," war alles, was mir einfiel.

Ein Du bist viel hübscher wäre ja wohl auch zu abgedroschen gewesen. Meine rechte Hand war nun irgendwie auf ihrem Oberschenkel gelandet. Zum allerersten Mal. Anna hatte irgendwann ihre rechte Hand auf meine linke Schulter gelegt, und so fragte ich sie noch einmal, ob es ihr nicht gutging:

„Nee, naja, ja, ein bisschen. Ich hab' gerade meine Periode," lachte sie irgendwann verlegen und errötete: „Sollte aber eigentlich der letzte Tag sein, heute."

Ich musste sogleich daran denken, wie sie einmal auf Facebook, genau wie ihre Zwillingsschwester, Werbung für eine Art Menstruationswohlfühlpaket der Firma Kotex gemacht hatte, sagte aber nichts. Später. Vielleicht.

Auf das gestickte blaue Logo ihrer Firma, die offenbar Premium hieß, blickend sah ich meiner Hand zu, wie sie kurz und auch nur ganz leicht erst ihren flachen Bauch und dann auch ihre Brust -- naja, eher ihren BH -- streichelte, und ich erschrak. War das zuviel?

Anna blickte mich mit einem mokanten Lächeln an, überspielte aber eventuelle Peinlichkeiten, indem sie mir wie einem Jungen übers Haar strich, lachte und sagte:

„Ach, Herr Ben."

Eigentlich hieß ich ja Richard, aber das war für Vietnamesen nur schwer auszusprechen. Und so ließ ich mich schon seit zehn Jahren Ben nennen, hier in Vietnam. Dennoch bat ich Anna -- auch, weil sie meine kleine Frechheit so galant überspielt hatte -- mich von nun an mit meinem wirklichen Namen anzusprechen. Und das Herr wegzulassen.

Offenbar hatte ja gerade eine neue Ära begonnen.

„Okay," nickte sie, stand aber auf, bevor sie mir noch einmal mit ihrer flachen Hand zärtlich übers kurze Haar strich.

„Wie eine Maus," sagte sie dann noch und trat aus dem Dreieck meiner Beine heraus, um sich nach ihrem Rucksack zu bücken.

Da ihr Kurzbesuch im Großen und Ganzen unheimlich gelungen war, wie ich fand, erhob ich mich ebenfalls, um nicht durch grobe Forschheit das ganze Ding wieder einzureißen.

„Ich muss erstmal 'was essen," gestand ich ihr: „Hast du auch Hunger?"

„Heute hab' ich schon gegessen," lachte sie, auf den gestrigen Abend anspielend.

„Wann musst Du auf Arbeit sein? Mein Seminar ist halb vier."

„Um Drei."

Auch, weil viele Vietnamesinnen das ohnehin oft machten und somit mochten -- nahm ich an -- griff ich ihre Hand, bevor wir uns auf den Weg nach unten begaben. Sie hatte auch gar nichts dagegen, und mir fiel wieder auf, wie federleicht ihr Gang war. Naja, Anna wog wohl wirklich nicht mehr als 40 Kilo.

Wir grüßten die junge Concierge-Dame, die uns wissend lächelnd zunickte, und gingen nach draußen. Um es nicht gleich zu übertreiben, ließen wir unsere Hände irgendwann wieder gehen, wobei Anna noch schnell anmerkte, dass die Dame nun bestimmt dachte, dass Anna meine junge Geliebte wäre.

„Naja, das ist doch auch ein schöner Gedanke," seufzte ich kurz und lächelte sie an.

Ich wollte aber gar nicht, dass wir beiden besprachen, was uns anzog und aneinander gefiel. Das würde sich doch noch zeigen, über die nächsten Tage. Ich fühlte mich aber schon jetzt ziemlich großartig, und auch Anna schien es bereits besser zu gehen.

Als wir vorn am Kreisverkehr waren, ergriff sie noch einmal kurz meine Hand, aber dann bogen wir ins erstbeste Restaurant ein. Ich bestellte Krabbensuppe und frittierte Krabben-Röllchen, weil man die gut teilen konnte und ich zu faul war, mich mit den Krustentieren abzuplagen. Das war auch nicht besonders elegant. Außerdem hatten wir eh nicht viel Zeit.

„Richard, okay, ich hab' mir überlegt, dass wir uns heute Abend vielleicht nicht sehen sollten," begann Anna aber plötzlich.

Mir rutschte natürlich sofort das Herz in die Hose. Nun, nachdem wir unsere ersten intimen Momente erlebt hatten und auf einem guten Weg waren?! War sie um meine Ehe besorgt? Ich hatte wohl hörbar geseufzt, doch nun lachte sie:

„Nee, naja, mir geht's doch heute nicht besonders. Meine Periode, Sie wissen schon ... aber ich kann einmal im Monat einfach so einen Vormittag freinehmen. Wir gehen stattdessen morgen schön frühstücken und haben dann Zeit, bis nachmittags um Drei."

Mir fiel natürlich erstmal ein Stein vom Herzen, aber, bevor ich etwas entgegnen konnte, sprach Anna auch schon weiter:

„Wir können dann morgen in aller Ruhe in das Museum gehen. Und es wäre auch besser wegen meiner Schwester. Die würde es ja unserer Mutter erzählen, wenn ich heute Abend schon wieder bis um zehn oder halb elf weg bin. Die hat mich gestern schon gefragt, wo ich war ..."

„Und: Hast du's ihr gesagt?" war ich aufrichtig neugierig.

„Nee, irgendwie ... ich weiß nich'. Ich will eigentlich nicht, dass sie mitbekommt, dass wir uns jeden Tag sehen. Aber morgen früh denkt sie ja, ich bin auf Arbeit," kicherte Anna, als ob sie froh und stolz auf sich war, dass sie den Plan entwickelt hatte.

„Das trifft sich. Ich hab' auch kein Seminar morgen Vormittag. Aber für dich würde ich auch schwänzen. Es ist ja nicht so, dass ich ohne den Kurs nicht wüsste, was ich im Unterricht machen soll," lachte ich und steckte mir eine kurze Verdauungszigarette an.

Vielleicht sollte ich heute Abend doch mit den Schwedinnen ausgehen, fiel mir kurz ein, aber dann bat ich um die Rechnung. Anna musste ja erstmal los. Sie hatte sich wohl ein Uber-Motorrad bestellt, wie man das hier so machte.

Als wir den jungen Mann durchs Fenster auf den Bürgersteig rollen sahen, legte sie mir ihre Hand aufs Handgelenk, und wir blickten uns relativ lange in die Augen. Wir konnten uns hier im Restaurant, obwohl keine Gäste weiter da waren, ja nicht einfach so küssen. Es wäre auch komisch gewesen, da sie bereits stand, ich aber noch saß. Wie im Rollstuhl.

Ich hatte auch noch ein halbes Bier, und die Kellnerin stand nur ein paar Meter entfernt. Letztlich sagte Anna, dass sie mir heute Abend wieder schreiben würde, bevor sie ging. Federleicht beschwingt. Ich hing noch kurz meinen Gedanken nach und trank mein Bier aus, bevor auch ich mich wieder auf den Weg machte.

Im Seminar demonstrierte eine andere Dame nun, wie der Verlag sich vorstellte, dass Lehrer aus den jeweiligen Einheiten im Lehrbuch das Beste machen konnten. Auch diese Lehrstunde langweilte mich einigermaßen, und ich nahm mir vor, mir zumindest für Freitag eine Ausrede einfallen zu lassen, warum ich nicht erscheinen konnte.

Da ich nun plötzlich aber doch am Abend Zeit hatte, gesellte ich mich in der Pause wieder zu den Schwedinnen, die aber in der Zwischenzeit eine Art Flusskreuzfahrt mit Abendessen gebucht hatten. Ja, so etwas konnte durchaus heiter sein, aber irgendwie stand mir doch nicht der Sinn danach. Ich hatte derlei auch schon mehrmals gemacht.

So beschloss ich stattdessen, durch die Innenstadt zu bummeln, als das Seminar vorbei war, und setzte mich irgendwann in eine Bar, die auch eine Speisekarte hatte. An einem Tisch saßen ein paar junge Australier, aber ich schrieb erstmal meiner Frau und auch Anna, bevor ich mich erneut auf Twitter amüsierte.

Einer der Australier trat irgendwann an die Bar, und wir schwatzten kurz, aber dann ging er wieder zum Tisch zurück. Ich wollte auch gar nicht unbedingt Leute kennenlernen, aber es war noch früh am Abend. Da ich nicht weiter spitz auf Burger und Pommes war, bezahlte ich und ging wieder nach draußen, wo es in der Zwischenzeit zu nieseln abgefangen hatte.

Da über der Straße ein Laden war, der Pho, eine beliebte Suppe verkaufte, trollte ich mich dort hinein; auch, weil ich natürlich keinen Schirm mithatte. Die Suppe war nicht schlecht, und mir gefiel sogar die Musik, die im Hintergrund lief. Der Laden hatte tief gelb gestrichene Wände, an denen eine Menge interessante ältere Schwarz-Weiß-Fotos hingen.

Da nur wenige Leute in dem Restaurant waren, stand ich irgendwann sogar auf und lief langsam, wie in einer Galerie, an den Wänden entlang, ohne die anderen Gäste zu stören. Der Betreiber des Ladens lächelte mich wohlwollend an, aber letztlich bezahlte ich einfach -- nun, da ich schon mal stand -- und trat wieder auf die Straße.

Es hatte auch aufgehört zu regnen, aber ich lief schon mal in die Richtung meines Hotels; in der Hoffnung, noch eine andere Bar zu finden. Als ich eine aufgetan hatte, trank ich noch drei Bier oder so, schrieb den Damen nochmal und machte mich dann auf den Heimweg.

Ich rauchte noch eine auf dem Balkon, bevor ich noch einmal kurz duschte und mich dann nackt aufs Bett legte. Anna hatte geschrieben, dass sie sich auch gerade hingelegt hatte, ihre Schwester aber keinen Verdacht zu schöpfen schien.

Wir kamen überein, uns am Morgen nochmal zu schreiben und dann erstmal gemeinsam frühstücken zu gehen. Anna kannte irgendeinen Laden, in den sie mich schleppen wollte, wollte aber erstmal ausschlafen und sehen, wie das Wetter wäre. Mir war das natürlich recht, wobei ich schon ganz aufgeregt war, was denn der morgige Tag bringen würde.

Als ich am Morgen aufwachte, sah ich, dass Anna mir bereits zwei Nachrichten geschrieben hatte: Eine viertel nach sechs, in der sie mir mitgeteilt hatte, dass sie bereits wach war, und eine zweite, kurz nach sieben, dass sie bereits in einem Café saß und schon mal allein frühstückte, weil sie richtigen Hunger gehabt hatte.

Nun, es war 7:22 Uhr, und ich ging erstmal ins Bad. Hmh, bis ich fertig wäre, hätte sie ja aufgegessen, und, wo sie gerade saß, war wohl auch nicht der schöne Laden, den sie mir zeigen wollte. Bevor ich mich anziehen würde, packte ich mich noch einmal aufs Bett und las, dass ihre Periode vorbei war und sie sich wieder besser fühlte.

Na, komm, das mit der Periode hatte sie mir doch nicht umsonst gesagt, oder? Besserfühlen hätte doch gereicht. Während ich noch überlegte, was ich ihr antworten konnte -- irgendetwas Freches, Cleveres? -- kam aber bereits die nächste Nachricht von ihr: Soll ich ein belegtes Baguette und einen Kaffee kaufen und dann wieder zu Ihnen hochkommen?

Nun, das war wohl die aufregendste Variante; auch, weil ich die erste Stunde des Tages ohnehin gern vertrödelte. So klickte ich einfach auf den hochgereckten Daumen, bevor ich ihr noch ein, zwei zärtliche Zeilen schrieb und mich schon mal bedankte. Ich zog mich an und ging auf den Balkon, wo ich nach Norden blickte und das schöne Morgenlicht genoss.


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Irgendwann klopfte Anna, und ich ließ sie ein. Anders als die anderen beiden Tage trug sie heute ein besticktes helles Folklore-Oberteil aus leicht grober Baumwolle oder einer Leinenmischung sowie einen recht kurzen Rock. Selbstverständlich sah sie oberscharf aus. Sie hatte sich auch dezent geschminkt und strahlte mich mitten im Raum stehend an:

„Hier ist das banh mi," lachte sie: „Und der Kaffee. Auf den Balkon?"

Sie wusste ja, dass draußen zwei Stühle sowie ein Tisch waren und stellte somit mein Frühstück dort ab, bevor sie ihren Rucksack abnahm und ihn neben der Balkontür drinnen auf dem Fußboden parkte. Dann ließ sie sich lässig in den Korbsessel fallen und schlug ein Bein übers andere.

„Du siehst irre aus," sagte ich ihr lachend, bevor ich einen Schluck von dem Kaffee, in den jemand relativ viel Milch gegossen hatte, nahm und mir erstmal eine Kippe ansteckte.

„Naja, ich kann mich Ihnen ja nicht immer nur in Jeans und dem roten Polohemd der Firma zeigen," lachte sie zurück, was ziemlich sexy war.

Unter ihrer Bluse konnte ich ihren beigen BH ahnen, und mir fiel auf, wie lang und gerade auch ihre hellen Arme wirkten. Aber ihre Beine waren ein absolutes Gedicht, obwohl sie definitiv am unteren Spektrum des Attraktiven und Gesunden waren. Ja, wie der obere Schenkel nun vom Eigengewicht gequetscht wurde, war allererste Sahne.

„Die Frau von gestern ist wieder unten und hat wieder so gelächelt und genickt. Wie gestern," berichtete Anna mir und kicherte süß.

„Die hat sich wahrscheinlich gefragt, wieso du nicht über Nacht hier geblieben bist," bemühte ich mich gleich wieder, unser Gespräch in die richtige Richtung zu lenken.

„Naja, die weiß doch, dass ich noch ziemlich jung bin," erklärte Anna.

„Aber sie hatte offenbar nichts dagegen, dass du zu mir hochkommst, oder?"

„Ach, sah überhaupt nicht danach aus. Die schien sich eher zu freuen ..."

Ja, man muss auch gönnen können. Ich hatte mittlerweile angefangen zu essen, und wusste auch gar nicht, was ich darauf weiter antworten sollte. So besah ich mir einfach Annas grazile, elegante Figur, die durch die etwas zu weite Bluse aber nicht hundertprozentig zur Geltung kam. Aber ihre Beine, Mann ...

Anna hatte sich auch noch einen Tee mitgebracht und erkundigte sich nun, ob mir das Baguette schmeckte. Ich nickte mit vollem Mund, aber dann hatte Anna schon wieder eine Neuigkeit:

„Richard, wissen Sie, wir können heute nicht in das Museum."

„Ach, die haben donnerstags doch zu?" wunderte ich mich, bemerkte aber zur gleichen Zeit eine leichte Erektion in meiner Hose.

„Nee, eigentlich nicht. Aber diese Woche ist ... ich weiß nicht das genaue Wort, aber das ganze Land trauert. Der Vorsitzende der Kommunistischen Partei ist doch gestorben."

„Staatstrauer. Ach, ja, davon hab' ich gelesen," nickte ich.

„Wie hieß er nochmal?" fragte ich Anna, weil sich das wohl so gehörte.

Junge Schenkel hin oder her.

„Nguyen Phu Trong."

Nun stand sie aber erstmal wieder auf; wohl, um aufs Klo zu gehen. Ihr bläulich-grauer Rock bestand wohl aus mehreren sehr dünnen Lagen und bedeckte ihre Oberschenkel ungefähr zur Hälfte. Ich mochte, dass ich nicht genau sagen konnte, ob sie sich aufgedonnert hatte oder einfach leicht bekleidet war, weil auch heute wieder 36 Grad werden würden.

Jetzt gerade, am Morgen, ging's allerdings noch; hier im Schatten auf dem Balkon, wobei mich ihr Anblick unheimlich erhitzte. Gut, im Moment war sie ja gar nicht hier, aber ich fragte mich sogleich, was wir nun mit den fünf Stunden, die wir zur Verfügung hatten, anstellen würden. Hatte Anna einen Plan?

Kurz, nachdem ich die Badtür drinnen gehört hatte, spürte ich ihre eleganten Hände auf meinen Schultern, bevor sie mir wieder mit ihrer flachen Hand übers Haar fuhr. Ich legte meinen Kopf in den Nacken und blickte an ihren kecken Brüsten vorbei nach oben, in ihr unheimlich schönes Gesicht:

„Wie ein Mäusefell?" fragte ich, und sie kicherte:

„Naja, ich hab' noch nie 'ne Maus angefasst, aber so stelle ich mir das vor," lachte sie erfrischend, und unsere Augenpaare folgten wieder einander.

Ja, mein Haar war vielleicht sechs oder acht Millimeter lang; ich schnitt es mir schon seit 30 Jahren selbst, mit einer Maschine; wie mit einem Minirasenmäher. Die wenigsten vietnamesischen Männer trugen so eine Frisur.

„Willst Du irgendwo anders hin?" fragte ich Anna, eher pro forma.

„Ach, Richard, wenn das Museum zu ist, dann hat doch auch nichts anderes in der Art auf," erwiderte sie leise, bevor sie ihre beiden flachen Hände vorn an mir weiter runterschob, wobei die linke dann in meiner Hemdtasche, hinter meiner Kippenschachtel, steckenblieb.

Ich hatte meinen Kopf wieder nach vorn genommen und küsste nun ihren Handrücken, der nach Seife roch. Und schmeckte. Ihren großen Ring trug sie heute nicht am Zeigefinger. Sie zupfte nun auch ganz kurz an meinem Brusthaar, und ich glaubte, ihr Kinn oben auf meinem Kopf zu spüren.

Ich bedauerte leicht, sie nicht sehen zu können, weil sie ja hinter mir stand. Andererseits war es symbolisch perfekt, was sie tat: Sie klopfte sehr zärtlich an. Anna wusste ja, dass ich verheiratet war und würde sich nicht an oder auf mich werfen. Aber, was sie gerade machte, ließ mich wissen, was ... dass auch sie wollte.

„Richard, du kannst mir doch mal die ganzen Geschichten von der Insel in Mikro ... Mikro-Dingsbums erzählen," lachte Anna, nachdem sie sich hinter mir wieder aufgerichtet hatte.

„Mikronesien," rief ich erfreut, da wir ein quasi unerschöpfliches Thema gefunden hatten.

Ich hatte drei Jahre auf Pohnpei, am College of Micronesia, in der Lehrerausbildung gearbeitet.

„Stehst du dafür die ganze Zeit hinter mir?" lachte ich: „So schön, wie du bist, will ich dich dabei aber ankucken."

Anna trat um mich herum und stellte sich wieder zwischen meine Beine; wie schon gestern. Ich nahm erneut ihre schlanken Handgelenke und rieb dann ihre Unterarme mit beiden Daumen. Wir sahen uns noch einmal eine halbe Ewigkeit in die Augen, aber ich widerstand der Versuchung, dreist und frech unter ihren Rock, zwischen ihre Beine, zu langen.

Ich hätte es aber wohl gekonnt. Allerdings war heute unser erstes Mal. Was vielleicht ihr allererstes Mal war. Oder missverstand ich die Situation total? Wollte sie vielleicht wirklich nur von mir gut mit amüsanten Geschichten unterhalten werden? Nach all den Jahren, die wir uns schon kannten?

Letztlich langte ich doch um sie herum und griff mir ihre kleinen Pobacken. Anna hatte ein mokantes Lächeln auf den Lippen, ließ mich aber gewähren. Natürlich. Nicht allzu groß, wie Anna war, befand sich ihr junger Busen direkt in meinem Blickfeld, und mich überkam die Lust, ihre festen, straffen Früchte mit meinen Lippen zu umschließen.

Und dann mit meiner Zunge ihre Nippel zu reizen, die wahrscheinlich schon am Aufpumpen waren. Sie hatte auch schon wieder begonnen, mir mit ihrer flachen Hand übers Haar zu streichen. Als ich noch einmal an ihrer Brust vorbei nach oben in ihr unsterblich schönes Gesicht blickte, sah ich Sehnsucht und Lust, Vorfreude und Spannung:

„Na, komm, wir gehen rein," schlug ich leise vor; auch, weil ich mal aufs Klo musste.

Ganz profan. Sie nickte, als ich aufgestanden war, und nun küssten wir uns endlich. Leidenschaftlich, doch nur relativ kurz. Wir schnappten beide nach Luft, als mir auffiel, dass ich immer noch ihre Pobacken quetschte, zwischen denen ich nun bald meine Nase bergen würde.

Ich massierte auch gleich noch ihre straffen kleinen Brüste, doch dann nahm Anna meine Hand und zog mich einigermaßen fordernd ins Zimmer. Ich sagte ihr, dass ich kurz ins Bad müsste und betete schon fast, dass sie sich erstmal nicht ausziehen würde. Ich wollte es ihr aber aus irgendeinem Grund nicht direkt sagen.

Während ich pisste, überlegte ich, ob ich mich nicht gleich im Bad ausziehen und ihr dann nackt nähern sollte. Ach, Quatsch, verwarf ich den Gedanken; wir würden uns in zwanzig Minuten beide langsam unserer Kleider entledigen. Das wäre doch sicher das Beste. Oder?

Als ich wieder ins Zimmer trat, saß Anna erwartungsfroh wieder auf dem Fußende des Einzelbettes; wohl, weil sie sich nicht traute, sich einfach auf das ungemachte Doppelbett zu legen, in dem ich offenbar die letzten beiden Nächte geschlafen hatte. Diesmal war ich es, der vor ihr, zwischen ihren Knien stand, aber ich zog sie nur behutsam nach oben.

Als sie nun wieder vor mir stand, küssten wir uns noch einmal zärtlich, bevor ich vorschlug, uns doch auf das Doppelbett zu legen.

„In Straßensachen?" kicherte sie; diesmal ohne Anführungszeichen.

„Erstmal. Und dann ziehen wir uns langsam aus."

Ihr schien das wohl auch die beste Lösung zu sein. Die Luft knisterte, wie vor einem Gewitter, und ich hätte mich wohl in jedem Moment auf sie werfen können. Was aber natürlich Quatsch gewesen wäre. Das ging ja schöner.

„Anna, du ahnst nicht, wie froh ich bin, dass es dazu gekommen ist," schnaufte ich erregt.

„Doch. Geht mir genauso," erwiderte sie, als wir endlich nahe aneinander auf der Seite lagen.

Ich strich ihre eine Strähne aus dem Gesicht, die ich ihr hinter ihr relativ großes Ohr legte. Sie packte letztlich ihren Kopf auf meinen linken Oberarm, so dass ich meine rechte Hand frei hatte, ihre Hüfte auf- und abzufahren, während ihre linke auf meinen Rippen lag und ihr Daumen dort Klavier spielte.

Als sie sich auf ihren Rücken drehte, wanderte meine Hand unter ihre Folklore-Bluse, die, wie gesagt, recht großzügig gehalten war. Ihr kleiner, warmer Bauch bebte, und sie kicherte, als ich mit ihrem Bauchnabel spielte:

„Ach, Richard, das ist so schön," lachte sie mich an.

Irgendwann nahm ich eine ihrer Brüste in die Hand und drückte herzhaft zu, wobei mir auffiel, wie weich auch ihr BH war. Keine Spitze, wie es schien. Was aber völlig egal war. Nach ein paar Runden auf ihrem BH setzte sich Anna aber kurz auf und zog sich ihre Bluse lachend über den Kopf, bevor sie an sich nach hinten langte und ihren BH aufschnipste:

„So," sagte sie, als ob sie sagen wollte: Nun, gibt es kein Zurück.

Ich fand es irgendwie scharf, dass sie ihren BH aber noch dranhatte. Ich zog erstmal meine Hose aus, bevor ich mir mein Hemd aufknöpfte, mich dann allerdings erstmal wieder neben sie legte. Dieser Moment war einfach zu kostbar, um ihn nicht voll auszukosten.

„Das ist aber nicht dein allererstes Mal, oder?" fragte ich sie.

Anna grinste fast schon schelmisch und schüttelte ihren Kopf. Sie schien noch etwas sagen zu wollen, aber vielleicht fiel ihr nichts ein. Oder sie überlegte, welche Details ihres jungen Sexlebens sie preisgeben wollte.

Ich rutschte erst einmal an ihrem ranken Mädchenkörper nach unten und besah mir die kleine, sich hebende und senkende Landschaft ihres bildschönen Torsos, bevor ich ihren Bauch küsste und dann natürlich meine Zunge in ihren winzigen Nabel stieß.

„Ich hatte noch nie Sex so richtig bei Tageslicht," kicherte sie.

„Ja, und früh halb neun ist auch ungewöhnlich," merkte ich an.

Mir ging nochmal die Geschichte mit dem am vorigen Sonntag verstorbenen Vorsitzenden der Kommunistischen Partei durch den Kopf. Hatte Anna sich das eigentlich ausgedacht, dass das Museum heute geschlossen war, damit sie ... damit wir einen Vorwand hatten, heute Vormittag uns unserer Lust hinzugeben und sie zu zelebrieren?

Ich würde Anna vielleicht irgendwann einmal fragen, aber natürlich nicht jetzt; nun, da ich endlich ihren BH hochschob, um ihre kecken Brüste zu bewundern. Ach, waren die hübsch! Straff und kegelförmig standen sie nach oben, mit gar nicht mal sooo kleinen Nippeln.

Die Form und Größe ihrer Brüste erinnerte mich an den Gummiaufsatz von Nuckelflaschen für Babys; leicht abgestuft, wie ihre Früchte waren. Natürlich nuckelte ich erstmal herzhaft an ihnen, bevor ich mich an ihrem jungen, festen, weichen Fleisch quasi festbiss, bis sie mich von ihren Möpsen weg, nach oben zog, damit wir uns noch einmal küssen konnten.

„Ach," seufzte sie saftig, während einer Pause.

Sie lag immer noch auf dem Rücken, und irgendwann klappten wir beide gemeinsam ihren Rock auf ihren Bauch hoch. Anna entschied sich, ihren Rock auch gleich noch abzulegen; er hatte am Bund nur einen Gummizug.

Als sie endlich wieder lag, legte ich sofort zärtlich meine Hand auf ihren deutlich hervorstehenden Venushügel; schlank, wie sie war. Ich massierte die Knolle, die mich an eine halbe Blumenzwiebel erinnerte und glaubte zu spüren, dass sie bereits feucht war.

Ich war froh, unter dem Stoff ihres malvenfarbenen Slips, der irgendein schwarzes Muster aufgedruckt hatte, ihr Schamhaar zu spüren; rasiert hätte sie, mit ihrem zarten Körper, wie eine Schaufensterpuppe ausgesehen. Im Vorübergehen entledigte ich mich noch schnell meiner Unterhose, woraufhin ihr ein langgezogenes Ooohh entfuhr.

Da ich auch diesen Moment bis zum letzten Tropfen auskosten wollte, rückte ich auf meiner Seite liegend näher an Anna heran und legte meine Nudel auf den schönen weichen Slip, so dass meine Eichel nun über ihrem Kitzler lag; nur durch den dünnen Stoff von ihm getrennt. Nun war Anna dran.

Sie stopfte sich ein Kissen in den Nacken, damit sie auch sehen konnte, was sie machte und griff zögernd nach meinem Kolben. Ich massierte ihr dabei mit angefeuchteten Fingern ihre Nuckelflaschenbrüste, aber wir sahen uns dabei die ganze Zeit in die Augen. Bis ich mich irgendwann über ihre Brust schwang, damit mein Schwanz näher an ihrem Gesicht war.

„Bläst du manchmal auch?" fragte ich Anna, woraufhin sie nickte, aber zunächst keine Anstalten machte, ihre famosen Lippen über meine Kranzfurche zu stülpen.

Ich hatte gerade vorschlagen wollen, dass sie ja auch mal mit meinen Eiern spielen könnte, aber da hatte sie sie auch schon in ihre linke Hand genommen. Nun wog sie sie, als ob sie sie mit den Gemächten der jungen Männer, die sie kannte, vergleichen wollte, sagte aber nichts.

Hungrig, wie sie wirkte, stieg ich erstmal wieder ab, um sie langsam auch von dem letzten Kleidungsstück zu befreien, das uns noch trennte. Und, nach all den Jahren, endlich mal ihre Pussy zu sehen und zu lecken. Ich zog das gute Stück aber erstmal nur halb runter, mit einer Hand. Ihr Schamberg, der gar nicht mal so klein schien, schnappte raus, und sie lachte:

„Sie trau'n sich nicht weiter?" zog sie mich auf.

„Doch. Aber ich find das so schön, mit dir endlich allein fast nackt auf dem Bett zu liegen."

„Ist es ja auch."

„Und ich würd' dir auch gern die Initiative überlassen," sagte ich ihr auch gleich noch.

„Richard, du musst dich nicht zurücknehmen. Ich will es doch auch. Genau so sehr wie du," erwiderte sie leise und nickte.

Nun, gut. So kniete ich mich über ihre Oberschenkel und zog ihr ganz langsam und mit Genuss -- wie ein Magier im Zirkus -- den beige-malvenfarbenen Slip die schlanken, glatten Mädchenbeine runter. Das schwarze Muster entpuppte sich als eine Art ägyptische Schriftzeichen, aber dafür hatte ich keine Zeit.

Ich berührte nun endlich ihre feinen braunen äußeren Schamlippen, die geschwollen schienen. Zwischen ihnen glitzerte jede Menge durchsichtiger, zähflüssiger Nektar, der ihr auch gleich noch den winzigen Damm runterrollte.

Ihre inneren Schamlippen hatten sich unten, direkt über ihrer Scheidenöffnung, bereits separiert. In die Bonbonöffnung blickend entschied ich mich allerdings, gar nicht erst abzutauchen, sondern legte mich sanft auf meine geliebte Geliebte.

Wir würden es doch sicher noch einmal machen, wobei ich Gelegenheit hätte, ihren ganzen Leib, inklusive ihres Schätzchens, ausgiebig zu erkunden. Anna seufzte auch gleich froh, dass es nun offenbar losging und umarmte mich, bevor sie mir den Rücken bürstete -- wie einen Tisch, auf dem Krümel waren.

Ich hatte meinen massigen Oberkörper auf meine Unterarme neben ihrem Kopf gestützt und fühlte nun den kühlen Jus an meiner Eichel. Anna nahm jetzt kurz ihre Hand zu Hilfe, und ich rückte noch ein wenig auf ihr nach oben. Nachdem sie ihr kleines Becken noch entsprechend bewegt hatte, war meine Eichel fast ganz in ihr verschwunden.

Als ich begann, zaghaft zu stoßen, drückte sie mir ihr Becken noch einmal entgegen und bat mich, doch zu versuchen, in ihr weiter nach oben zu gelangen, da sie ja so dünn und ihr Scheideneingang recht eng wäre. Witzigerweise hatte sie recht: die nächsten sechs oder acht Zentimeter gingen einfacher, als der Anfang gewesen war.

Schlank, wie sie war, platzierte ich meine Beine aber irgendwann außerhalb ihrer, was für sie ein Novum zu sein schien. Sie sah mich überrascht an, als ich das ganze Arrangement noch einmal zusammendrückte, grinste aber dann, als ob sie wirklich schon seit Wochen gehofft hatte, dass wir beide einmal genüsslich Lendenwirbel frönen würden.

„Ooarrh, ist das schön," keuchte ich, während ich gemächlich stieß.

„Jo. Du kannst aber auch ein bisschen schneller, wenn du willst," ermutigte sie mich irgendwann gierig, bevor sie noch anfügte: „Wir können es ja nachher noch mal ganz langsam machen. Oder heute Abend," lachte sie letztlich.

„Oder auch morgen früh," ergänzte ich.

„Klar. Auch morgen Abend."

„Und am Samstagvormittag," lachten wir beide zugleich.

Nachdem ich vielleicht noch zwei, drei Minuten etwas schneller und härter in ihrem jungen Schätzchen weiter nach oben gedrungen und mein Dicker wirklich fast ganz in ihr verschwunden war, hielt ich aber nochmal inne:

„Direkt verlegen bist du nicht, oder?" lachte ich.

„Richard, Ihr Ding steckt gerade in mir. Soll ich jetzt die Schüchterne spielen?" fragte Anna kichernd zurück: „Ich war schon nass, als ich heute Morgen hier an der Tür klopfte. Gut, dass ich eine Binde im Slip hatte," lachte sie süß, aber auch schon fast diabolisch.

Hier, in diesem Moment, hatte zum ersten Mal das Gefühl, dass die nächsten 48 Stunden reichlich durchgeknallt werden könnten. Nicht, dass sie ausgebufft wirkte; nicht mal ausgehungert. Aber wir wussten, dass wir uns nicht so schnell wiedersehen würden. Und in unser Kleinstadt konnten wir das, was wir gerade durchlebten, wohl nicht wiederholen.

Da ich wusste, dass ihre Periode gerade erst vorbei war, fragte ich gar nicht erst, ob ich in ihr kommen konnte, sondern spritzte einfach auf ihren kleinen malvenfarbenen Muttermund. Ooooaarrhhh röhrte ich dabei gen Zimmerdecke, bevor ich mich gänzlich auf sie legte.

Auch Anna hatte schon ein paar Minuten lang gewiehert und geschrien, und nun biss sie mir in die Brust. Wenn mich nicht alles täuschte, hatte sie sogar herzhaft abgespritzt; jedenfalls fühlte sich mein Sack klitschnass an. Irgendwann drehte ich mich mit Anna gemeinsam, mit meinen Beinen immer noch außerhalb ihrer. Und meinem Dicken in ihr.

Nein, Anna war keine Nymphe oder Kindfrau. Auf mir lagen 40 Kilo Schönheit und Selbstbewusstsein. Meine Nudel war natürlich mittlerweile wieder kleiner geworden und aus ihr gerutscht, obwohl ihr Futteral an sich schon herrlich eng war. Anna strich mir erneut kichernd übers Haar, bevor sie sagte:

„Komm, Richard, wir machen einen Pakt: Wir machen es so oft, wie wir können, solange du hier bist."

Wow. Ich wusste gleich gar nicht, was ich sagen konnte:

„In allen möglichen Stellungen?"

„Klar."

„Auch mal ein paar verrücktere Sachen?"

Anstatt zu antworten, rutschte sie auf mir nach oben, damit ich nochmal an ihrer Brust nuckeln konnte, die -- straff, wie sie war -- kaum baumelte. Klar, sagte sie irgendwann noch einmal, ließ aber offen, was das denn sein konnte. Was mir recht nur war: Es war ja alles noch viel geiler, wenn wir es vorher nicht besprachen.

„Ich kann von Dir nicht genugkriegen," stöhnte ich, bevor ich noch einmal ihre andere junge Brust gänzlich in den Mund nahm.

Ich ließ meine Hände auf ihren Miniarschbacken umherreisen, und Anna schwang schon wieder ihr Becken, als ob sie es gleich noch einmal machen wollte. Da sie wusste, dass das wohl nicht möglich war, legte sie sich irgendwann wieder an meine Seite und sagte, dass sie schon wieder Hunger hätte:


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„Jo, Sex macht Appetit. Wir haben heute ja auch noch gar nicht miteinander gegessen."

„Aber schon gefickt," kicherte sie durchaus lüstern.

Meine Herren! Wo sollte denn das enden?!

要約する
Der Artikel beschreibt die Gedanken und Erinnerungen eines Lehrers, der sich auf einen Besuch bei seiner ehemaligen Lieblingsschülerin Anna, die in Saigon lebt, vorbereitet. Trotz der großen Altersunterschiede und seiner Ehe träumt er von gemeinsamen Erlebnissen in Europa und der Möglichkeit, Anna in Vietnam zu treffen. Die beiden haben eine besondere Verbindung, die über die Lehrer-Schüler-Beziehung hinausgeht. Der Lehrer plant, Anna am Dienstagabend zu treffen, um Zeit miteinander zu verbringen, was das erste Mal sein wird, dass sie allein sind. Während er auf seinen Flug wartet, reflektiert er über ihre Vergangenheit und die Veränderungen in ihrem Leben. Er ist sich der kulturellen Unterschiede und der Herausforderungen bewusst, die ihre Beziehung mit sich bringen könnte, insbesondere in Anbetracht seiner Ehe und der gesellschaftlichen Normen in Vietnam. Der Artikel endet mit seiner Ankunft in Saigon und der Vorfreude auf das Treffen mit Anna.