7. Januar 2025, 9:33 Uhr
Lesezeit: 1 Min.
Bilder zeigen die Folgen des Erdbebens, hier in Kathmandu. (Foto: Sunil Sharma/dpa)
Das Beben der Stärke 6,8 ist selbst Hunderte Kilometer entfernt noch spürbar. Immer mehr Opfer werden geborgen, auch die Zahl der Verletzten geht in die Höhe.
Bei einem Erdbeben der Stärke 6,8 sind in der chinesischen Region Tibet mindestens 95 Menschen ums Leben gekommen. Das berichtet die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua. Zudem seien mindestens 130 Menschen verletzt worden. Die US-Erdbebenwarte ermittelte sogar einen Wert von 7,1. Auch Nachbeben wurden registriert.
Das Erdbeben ereignete sich am Dienstag gegen 9 Uhr morgens (Ortszeit) in der Region um die Stadt Shigatse (Xigazê) auf der Nordseite des Himalaya, wie das chinesische Erdbebenzentrum mitteilte. Das Epizentrum lag in einer Tiefe von zehn Kilometern. Nach Angaben des chinesischen Staatsfernsehens CCTV liegen sechs Dörfer im Umkreis von fünf Kilometern um das Epizentrum. Laut Xinhua leben rund 20 Kilometer um das Epizentrum etwa 6900 Menschen. Die Behörden stünden in engem Kontakt mit den Gemeinden, um die Auswirkungen des Bebens abzuschätzen.
Die Erschütterungen waren bis in die rund 400 Kilometer entfernte nepalesische Hauptstadt Kathmandu zu spüren, wo Anwohner aus Angst ihre Häuser verließen. Auch in Bhutans Hauptstadt Thimphu und im indischen Bundesstaat Bihar, der an Nepal grenzt, waren die Erdstöße zu spüren. „Wir haben ein sehr starkes Erdbeben gespürt. Bisher haben wir keine Berichte über Verletzte oder Sachschäden erhalten“, sagte Anoj Raj Ghimire, Bezirksvorsteher des Distrikts Solukhumbu in Nepal, am Fuße des Mount Everest. Sicherheitskräfte und die lokale Bevölkerung seien mobilisiert worden, um Informationen über mögliche Schäden zu sammeln.
Shigatse ist der Sitz des Pantschen-Lama, einer der wichtigsten Persönlichkeiten des tibetischen Buddhismus. Die südwestlichen Teile Chinas, Nepals und Nordindiens werden häufig von Erdbeben heimgesucht, die durch die Kollision der indischen und der eurasischen Erdplatte verursacht werden. Im Jahr 2008 kamen bei einem verheerenden Erdbeben in der chinesischen Provinz Sichuan fast 70 000 Menschen ums Leben. Im Jahr 2015 forderte ein Erdbeben der Stärke 7,8 in der Nähe von Kathmandu im benachbarten Nepal rund 9000 Todesopfer.